- Individualität ist alles -

Der Hufbeschlag als Traditioneller Hufschutz seid Jahrhunderten.


Der Natürliche Schutzmechanismus des Hufes reicht bei den in Freiheit lebenden Pferden auch vollkommen aus; denn in dem Maße, in dem sich der Huf an seiner Bodenfläche abnutzt, wächst er von oben wieder nach. Wenn die Pferde hingegen im Dienste des Menschen auf „künstlichen Strassen “ Lasten ziehen oder tragen müssen, dann reibt sich der Huf oft in sehr kurzer Zeit stärker ab, als die Natur imstande ist, das Horn wieder zu ersetzen. In diesen Fällen ist ein künstlicher Schutz unentbehrlich geworden. Gegenwärtig besteht dieser Schutz bei fast allen Völkern der Erde aus eisernen Sohlen, den Hufeisen, welche mittels eisernen Nägeln am Huf befestigt werden.

Es erstaunt jedoch, dass trotz großer technischer Fortschritte auf praktisch allen anderen Gebieten im Bereich des Hufbeschlages keine wesentlichen Änderungen seit dem 19. Jahrhundert zu beobachten sind. Die in der damaligen Zeit schriftlich festgelegten Grundsätze des Hufbeschlages unterscheiden sich nicht wesentlich von den heutigen. Denken wir nur an die Entwicklung in der Medizin, der Autoindustrie oder anderen Zweigen, so würde heute niemand auf die Idee kommen, Krankheiten nach den Lehrbüchern des 19. Jahrhunderts zu behandeln, oder ein Auto nach der Vorlage von 1860 zu produzieren.

Sind es fehlende Ideen oder die konservative Einstellung der Reiter, Hufschmiede oder Tierärzte, die eine Weiterentwicklung des Hufbeschlages verhindert haben? Um diese Frage beantworten zu können, ist ein kleiner Ausflug in die Geschichte des Hufbeschlages erforderlich.

Geschichte des Hufbeschlages: Der Hufbeschlag musste erfunden werden weil die Pferde früher ohne Hufbeschlag auf hartem Boden eingesetzt wurden, führte die abnorme Abnutzung des natürlichen Hornes zu Lahmheit und damit auch zur Unbrauchbarkeit des Pferdes. Dies war natürlich ein großes Problem, wenn die Pferde im Krieg eingesetzt wurden. Alexander der Grosse verlor so während seinem Marsch durch Asien (4. Jhdt v. Chr.) viele Pferde wegen Hufproblemen. Verschiedene Maßnahmen, mit denen der Huf gehärtet wurde, konnten keinen sicheren Schutz vor zu starkem Abrieb bieten.

Bereits vor der Erfindung des Hufeisens wurden die Hufe mit verschiedenen Materialien wie Leder -, Stroh- und Bastschuhen vor übermäßiger Abnützung geschützt. Die ersten Zeugnisse von solchen Schutzvorrichtungen gehen in das Altertum, etwa in das erste Jahrtausend vor Chr., zurück. Die ersten großen schriftlichen Berichte des Beschlagen mittels eines Hufeisens stammen aus dem 9. Jhdt. Weitere Schriftstücke entstanden dann im 10. - 15. Jahrhundert in verschiedenen europäischen Ländern. Vom 15. bis 18. Jahrhundert wurden in Frankreich, Italien und Deutschland die Grundsätze des Hufbeschlages niedergeschrieben, die im großen und ganzen auch noch heute Gültigkeit haben. In der Schweiz war die Hufschmiedekunst immer eng mit dem Militär verbunden.

Der Huf: Der Pferdehuf ist mit das wichtigste am Pferd. Im Schritt, trägt der Huf einiges an Gewicht, im Trab, Galopp und im Sprung er trägt das 6-8 Fache das normalen Gewichtes. Dabei dämpft er die Stöße beim Laufen und unterstützt mit seiner elastiztät die Gelenke. Gerade deshalb ist es wichtig, diesen Körperteil regelmäßig zu Pflegen und zu erhalten. Dazu gehören gute, ausgewogene Ernährung, regelmäßige Pflege von Halter und Hufschmied´. Bewegung sorgt für die nötige Durchblutung, die gleichzeitig das Wachstum anregt.

Der Hufbeschlag. Der Hufbeschlag ist, wie man so schön sagt, "Ein notwendiges Übel", denn ohne Huf kein Pferd. Er dient zum Schutz des Hufes bei hoher Beanspruchung, Korrektur der Stellung oder Unterstützung bei Krankheiten.